Fotograf Fredy Küng

Luzern / Emmen / Agglomeration

Professionelle Fotografie, Outside / Studio, Hochzeit, Homefotoshooting

Verdammt lang her

Sieben auf den Tag genau war ich, als Daddy abends mit einem Nigel Nagel neuen Fotoapparat nach Hause kam.

Wowh, ist das ein grossartiges Geburtstagsgeschenk, dachte ich so für mich. Aber die Kamera bekam ich nicht. Stattdessen gab’s ein feines Abendessen mit den obligatorischen sieben Kerzen auf der leckeren Geburtstags Torte. Das Ausblasen der Flammen schaffte ich mit Bravour und Daddy hatte die Fotos im Kasten.

Am nächsten Tag
hatten wir Schulschluss bereits um drei, Hausaufgaben keine und somit hatte ich jede Menge freie Zeit. Toll!

Ich machte mich an die Arbeit, holte die neue Kamera aus der Vitrine, öffnete den Deckel, nahm den Film heraus und kuckte mir die Fotos an, die Daddy geschossen hatte. Irgendwie war ich enttäuscht. Da war keine Torte und da waren auch keine Kerzen und selbst mich habe ich nirgends gesehen. Ich spulte den Film zusammen und legte ihn wieder in in die Kamera zurück.

ein paar Tage später
kuckte ich Daddy zu wie er auf dem Balkon vorbeifliegende Vögel knipste. Dreimal nur und der Film war voll. Also, nur noch Däumchen drehen und warten. Dann kam er, der Pöstler mit den entwickelten Fotos.

Ich hätte mir beinahe in die Hosen gepisst und hatte richtige Bauchkrämpfe vom Lachen. Aus den Fotos wurde nichts. Alle Aufnahmen waren kohlenschwarz.

Das dunkelste schwarz das ich je gesehen habe, mit einem
satten, hellweissen Rand. Daddy hatte Schweissperlen an der Stirn und ich "pflotschnasse Augen." Leider kann ich Ihnen hier von meinem Siebten keine Fotos zeigen.

Eines war klar.
Ich muss wissen, wie so ein ‹Ding› funktioniert und wie man damit schöne Fotos macht. Aber erst kam die Schule und dann wollte ich ja noch einen vernünftigen Beruf erlernen.

Alles erledigt und mit 34 wurde ich mein eigener Herr und Meister. Und jetzt Kohle verdienen. Das war zu dieser Zeit recht einfach. Produkte waren teuer und die Margen hoch.

Hier ein Beispiel:
Ich durfte einem Kunden ein neues Mobiltelefon liefern, ein sogenanntes Handy mit (1) einem Kg Gewicht. Neupreis 7’900 Franken, Marge 27%. Tia, das waren noch Zeiten. Würde ich heute ein Telefon verkaufen, könnte ich mir aus dem Gewinn nicht mal «ne warme Suppe» leisten.

Auf eine eigene Kamera mit ein paar Objektiven hatte ich nun Lust und freute mich über den Kauf. Jetzt ging’s los. Die ersten Shootings wurden gebucht, die Bilder waren nicht weltbewegend, aber immerhin hat man Personen auf den Fotos zu erkannt.
Wie ich mir heute die Zeit totschlage, erfahren Sie beim Blättern. Viel Vergnügen!

Fredy Küng, Fotograf - im Fotostudio, on Lokation und bei Ihnen zu Hause in Luzern und Umgebung